Mittwoch, 21. Dezember 2011

Kurze Vorweihnachtsgeschichte:

Unsere Tochter hatte eben Beichttermin in unserer Wahlpfarrei, tatsächlich waren alle Kommunionkinder des letzten und diesen Jahres per Karte von der Pfarreiengemeinschaft eingeladen worden (da wir eine erhalten haben, gehe ich einfach davon aus). Wir hatten uns gefreut, da mein Mann und ich am Samstag bei Nightfever beichten waren (tja unglaublich aber tatsächlich während Schalke 5:0 siegte, aber das ist eine andere Geschichte). Also wir hatten uns über diesen Termin gefreut da unsere Tochter übers Wochenende bei der Familie meiner Schwester war und ich schon hin- und her überlegt hatte, wie ich ihr die Beichte ermöglichen kann (In unserern Ortsgemeinden gibt es gar keine festen Beichttermine). Aber zurück zur Wahlgemeinde, ich denke mal, es gab aus allen Pfarreien zusammen so +/- 100 Kommunionkinder. Keine Ahnung, wie das im letzten Jahr ausgesehen hatte. Nun, wie auch immer ich glaube ich habe insgesamt heute 6 Kinder gezählt und musste irgendwie an den geheilten Samariter denken der zurück zu Jesus kam um sich zu bedanken. Einer von Zehn!

Nun ja, aber deswegen war ich eher weniger gerührt, höchstens darüber wie selbstverständlich unsere Tochter den Gang zur Beichte nimmt und wie sicher sie sich fühlt im Recht zu sein und die anderen ihr leid tun, dass sie das nicht verstehen oder keine Eltern haben, die sich darum sorgen.

Gerührter war ich aber später. Wir schlenderten dann noch durch die Stadt, aßen zur Feier des Tages (und weil es für mich tatsächich fast unmöglich war mir heute die Zeit frei zu nehmen um sie zu fahren und ihr deswegen vorher nur einen Snack bereiten konnte - wir müssen ca. 20 min mit dem Auto bis in diese Stadt fahren) eine Pommes mit Currywurst. Gingen noch in ein/zwei Läden und dann in ein Kloster in das mein Mann und ich auch oft zum Beichten gehen. Wir haben schon viel über die Missionsarbeit gehört und unterstützen die Gemeinschaft wie wir können. Jedenfalls hatte unsere Tochter im Sommer 50,00 EUR von ihrem Opa für ihr Zeugnis bekommen und sie hatte ohne weiter darüber nachzudenken zu meinem Mann und mir gesagt, dass das Geld Kinder bekommen sollen denen es nicht so gut geht, sie hätte ja alles was man zum Leben braucht und im Moment auch keinen Wunsch. Ich hatte sie dann gefragt ob sie das ihrem Pfarrer oder den Paters zur Weitergabe geben will und sie entschied sich für das zweite. Nur sind wir seitdem nicht mehr gemeinsam dorthin gekommen oder wir haben nicht daran gedacht. Gestern fiel es mir dann wieder ein und ich kaufte gestern abend noch Pralinen für die Gemeinschaft. Als wir dort ankamen saß ein Pater im Beichtstuhl, da sonst alles verschlossen war sind wir zu ihm gegangen und unsere Tochter reichte ihm ohne scheu das Geld erkläre ihm den Hintergrund und auch die Pralinen. Der Pater war im ersten Moment etwas überfordert als er endlich alles verstanden (im Sinne von kapiert) hatte bat er unsere Tochter sie segnen zu dürfen. Und dann kam der Moment meiner Rührung, also nicht, dass sie beim Segnen dann das Kreuzzeichen machte sondern als sie dann fertig war kam sie zu mir und sagte "Boahr ist das nicht cool, jetzt hat der mich gesegnet" so als könnte ihr jetzt erstmal gar nichts mehr passieren. Ja, da schossen mir wirklich die Tränen in die Augen. Und als sie mich kurz darauf fragte ob sie 30 cent für eine Kerze haben könnte musste ich liebevoll grinsen und hab gedacht "Ja, du brauchst wirklich kein Geld" :-)

DANKE! DANKE! DANKE!

1 Kommentar:

Sponsa Agni hat gesagt…

Danke von ganzem Herzen für´s Teilen - da kann man sich mit dem "Gesamtpaket", was sich da getan hat, so richtig MITFREUEN!!!

Liebe Grüße - und wir müssen echt mal wieder telefonieren...